Hängende, erschlaffte Oberlider lassen einen Menschen müde, ausgepowert oder traunrig erscheinen - dies kann durch das Oberlid straffen vom Facharzt korrigiert werden
Die Arztwahl für das Straffen vom Oberlid ist ein sehr komplexes und umfangreiches Thema. Viele wichtige Faktoren sind für den Laien nicht einfach erkennbar. Viele "Schönheitschirurgen" bieten ihre Dienstleistungen an. Der Begriff "Schönheitschirurg" ist aber in keiner Art und Weise geschützt. So mancher Gynäkologe, Dermatologe oder Allgemeinarzt wechselte sein Praxisschild aus und ersetzte es durch ein Schild mit dem Titel "ästhetische Chirurgie, ästhetische Medizin oder Schönheitschirurg". Diese Internetseite soll Ihnen helfen, sich umfangreich über die Möglichkeiten, Risiken und einem möglichen Heilungsverlauf für die Straffung von Ihrem Oberlid zu informieren.
Die Operation selbst ist ein Teil der Gesamtbehandlung zum Oberlid straffen. Die gesamte Behandlung besteht aus:
1.) Arztwahl
2.) Beratung, Voruntersuchung und individuelles Angebot
3.) OP-Vorbereitung
4.) OP selbst
5.) OP-Nachsorge, Heilungsverlauf inkl. Nachkontrollen
Ohne Beratung keine OP. Bevor Sie sich für einen Eingriff entscheiden, ist eine umfassende Beratung notwendig, um Behandlungsfehler und Fehlentscheidungen zu vermeiden.Eine Beratung soll Ihnen helfen, alle Risiken und Möglichkeiten abzuwägen, so dass Sie frei entscheiden können, ob eine Operation für Sie in Frage kommt. Auch der genaue Kostenrahmen kann erst nach einer individuellen Beratung genau definiert werden, da der entstehende Operationsaufwand sehr individuell ist. Bei der Voruntersuchung wird festgestellt, ob eine vermehrte Einlagerung von Fettzellen, eine Erschlaffung der Lidmuskulatur oder ein Hautüberschuss für das hängende Oberlid verantwortlich ist. Je nach Ursache wird die zu wählende Operationsmethode definiert. Zudem werden Ihre individuellen Faktoren (z. B. Vorerkrankungen, regelmäßige Medikamenteneinnahme, Voroperationen, etc.) in die Operationsplanung integriert.
Ziel der Operation ist, dass Ihre Augen wieder voll zu Geltung kommen - sie sollen einen wachen, strahlenden Blick erhalten. Krähenfüße oder Lachfalten können zugleich gemindert oder korrigiert werden. Nach wenigen Tagen ist außer einer sehr feinen Narbe von der Operation nichts mehr zu sehen. Die Narbe selbst ist dann nur bei genauester Beobachtung aus unmittelbarer Nähe zu sehen. Es wird somit möglich, ohne großen Aufwand in sehr kurzer Zeit wieder einen wachen, freundlichen und frischen Eindruck zu machen.
Bevor der Eingriff "Oberlid straffen" durchgeführt wird, sind vorbereitende Maßnahmen notwendig und hilfreich, um einen optimalen Heilungsverlauf zu gewährleisten und das Komplikationsrisiko zu verringern.
Anästhesie-Aufklärung
Bevor Sie operiert werden, ist eventuell ein Aufklärungsgespräch über die Anästhesie notwendig (je nach Operationsumfang und Operationsmethode). Dies führt der zuständige Anästhesist mit Ihnen. Idealerweise hat er zum Aufklärungsgespräch auch ein aktuelles Blutbild von Ihnen.
Blutgerinnung
Sie sollten 14 Tage vor der Operation gerinnungshemmende Medikamente absetzen. beachten Sie hierzu, dass auch z. B. Aspirin die Blutgerinnung reduziert.
Blutwerte
Wir benötigen zur OP ein aktuelles Blutbild, welches uns spätestens am OP-Tag vorliegen muss. Idealerweise faxen oder senden Sie uns dieses einige Tage vor der Operation zu. Wichtig ist, dass die Blutwerte im Normbereich liegen und keine Infekte (z. B. Grippe etc.) vorliegen.
Stoffwechselaktivierung
Maßnahmen, die Ihren Stoffwechsel aktivieren, unterstützen den Heilungsverlauf nach dem Eingriff, da die Zellerneuerung aktiviert wird. Je aktiver die Zellerneuerung ist, desto schneller und besser verläuft die Wundheilung.
Rauchen
Reduzieren Sie Ihren Nikotinverbrauch auf ein Minimum. Optimal ist, dass Sie ein bis zwei Tage vor der OP das Rauchen komplett einstellen.
Alkohol
Verzichten Sie ca. ein bis zwei Wochen vor der OP auf Alkoholgenuss.
Das Ausmaß der Korrektur hängt stark von dem individuellen Zustand Ihrer Lider ab. Ein gleichmäßiges, symmetrisches Ergebnis wird durch die exakte Vermessung erzielt. Die Straffung von Haut und Muskulatur ergibt sich durch die Entfernung der überschüssigen Haut oder durch die Verkürzung des Lidbandes. Oftmals werden die aus Fettgewebe bestehenden Tränensäcke dabei schonend mit entfernt. Bei starken Lachfalten in den Unterlidern wird zusätzlich ein Teil der überstarken Lidmuskulatur weggenommen. Häufig wird bei einer Lidplastik die überschüssige Haut an Ober- und Unterlidern mit dem Skalpell entfernt.
Je nach Ihrem Ausgangsbefund der gewünschten Veränderung wird von Ihrem erfahrenen Operateur die jeweilige Methode ausgewählt:
1:) Entfernung eines reinen Hautüberschusses
2.) Verkürzung bzw. Straffung der Muskeln mit Entfernung des Hautüberschusses
3.) Freilegung des Orbikularismuskels
4.) Freilegung des Orbikularismuskels mit Entfernung des Hautüberschusses
5.) Straffung des Augenlidrahmens
6.) Verankerungsblepharoplastik (neue Verankerung des Lides)
7.) Freilegung des Muskulus orbicularis
8.) Korrektur eines gerissenen bzw. zu langen Lidbandes mittels Raffung oder Naht
9.) Entfernung einer übermäßigen Fettansammlung
Das Oberlid straffen kann meist ambulant durchgeführt werden, so dass Sie direkt nach der Operation wieder nach Hause gehen können. Allerdings dürfen Sie selbst nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen.
Trotz unserer umfangreichen Voruntersuchungen und der größten Sorgfalt können während oder nach der Operation vereinzelt Komplikationen auftreten. Während der Operation bestehen die normalen Operationsrisiken, über die Sie im Aufklärungsgespräch ausführlich informiert werden. Wichtig ist, dass Sie uns mitteilen, ob Sie unter Allergien (z.B. gegen Medikamente oder Pflegemittel) oder anderen allgemeinen Krankheiten leiden. Neigen Sie zu auffälligen blauen Flecken, oder haben Sie anhaltende Blutungen nach Bagatellverletzungen, so sollte eine Gerinnungsstörung vor der Operation durch eine geeignete Spezialuntersuchung ausgeschlossen werden.
Nach der Unterlidstraffung kann es je nach Ausdehnung des Blutergusses und der individuellen Narbenbildung zu einem vorübergehenden leichten Abstehen des Unterlids und zu einem vermehrten Tränenträufeln kommen. Dieses Risiko besteht vor allem bei älteren Patienten und bei Zweiteingriffen.
Bilden sich diese Erscheinungen nicht innerhalb von 6 Wochen selbständig wieder zurück, kann ein weiterer kleiner Eingriff erforderlich werden. Bei Patienten mit einer Veranlagung zu überschießender Narbenbildung sind die Schnittlinien eventuell für mehrere Wochen etwas derb und gerötet. In diesem Fall beraten wir Sie über die geeignete Nachbehandlung.
Die Augen können nach der Operation leicht trocken sein. Dies ist normal. Sollten Ihre Augen aber stärker gereizt oder gerötet sein, so konsultieren Sie am besten Ihren Augenarzt. In der Fachliteratur sind einige wenige Fälle einer bleibenden Sehstörung bekannt. Als Ursache dafür muss eine Arteriosklerose der Augengefäße angenommen werden. Durch die augenärztliche Untersuchung wird dieses Risiko jedoch ausgeschlossen; wir weisen hier der Vollständigkeit halber darauf hin.
Ein Risiko der Lidstraffung besteht darin, dass bei der Behandlung zu viel Gewebe entfernt wird. Im Extremfall ist dadurch der vollständige Verschluss des Auges nach der Operation nicht mehr möglich. Die Hornhaut trocknet dadurch aus. Eine Korrektur dieses Effektes ist möglich.
Wird zu wenig Gewebe entfernt, so kann eine Nachkorrektur notwendig werden. Weiterhin können asymmetrische Behandlungsergebnisse entstehen.
Die Gefahr von Wundheilungsstörung bzw. Wundinfektionen ist bei einer gut durchgeführten Operation, richtigen Vor- und Nachsorge relativ niedrig.
Stellen Sie sich darauf ein, 1 bis 2 Tage lang Ihre Augen mit feuchten Kompressen und Eisbeuteln zu bedecken. Dies führt zu einer schnelleren Abklingung der Schwellungen. Etwaige Blutreste entlang der Naht können Sie vorsichtig mit feuchten Pads entfernen. Die Intrakutanfäden werden am 5. Tag nach der Operation gezogen. Der Heilungsverlauf dauert meist ca. 2 Wochen, bis sie wieder voll gesellschaftsfähig sind.
Das Schmerzempfinden ist sehr individuell und hängt von individuellen Faktoren ab. Die meisten Patienten empfinden den Eingriff als wenig schmerzvoll.
die Haut hilft sich selbst am besten. Zum Kaschieren etwaiger Blutergüsse tragen Sie am besten eine dunkle Sonnenbrille. Weiterhin können "blaue Flecken" (Hämathome) und Schwellungen entstehen, die sich innerhalb von 14 Tagen zurückbilden. Das Auflegen von kühlenden Kompressen in den ersten Tagen nach der Operation kann helfen, die Schwellungen zu reduzieren.
Weiterhin sollten Sie bis zum Fäden ziehen Kleidung tragen, die nicht über dem Kopf ausgezogen wird. Dies kann verhindern, dass die Kleidung am Wundbereich hängen bleibt.
Sie sollten ca. 3 bis 4 Wochen nach der Operation auf sportliche Aktivitäten verzichten. Im Normalfall werden Sie sich doch bereits eine Woche nach der Operation in Ihrem Befinden und Ihrer Beweglichkeit kaum beeinträchtigt fühlen. Sollte eine Schwellungstendenz durch Wassereinlagerung oder Narbenbildung auftreten, können Sie dieser mit einer leichten Lymphdrainage entgegenwirken.
Normale Arbeitstätigkeiten (ohne große körperliche Belastung) können Sie ca. 1 bis 2 Tage nach der Operation wieder aufnehmen - allerdings kann eine optische Beeinträchtigung (blaue Flecken um die Augen) für 10 bis 14 Tage vorhanden sein.
Im Normalfall werden Sie nach der Operation kurz nach dem Eingriff in Ihrem Befinden und Ihrer Beweglichkeit kaum beeinträchtigt fühlen (ca. 1 bis 2 Tage nach der Operation). Für diese Zeit sollten Sie auch einen Urlaub einreichen, da das Lohnfortzahlungsgesetzt nur bei medizinisch notwendigen Eingriffen zutrifft. Im Zweifelsfall sollten Sie mit Ihrem Arbeitgeber sprechen, da eine unrechtmäßige Inanspruchnahme der Lohnfortzahlung zu einer fristlosen Kündigung führen kann.